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5/20/2021 0 Kommentare

Das Fallenlassen des Halses

​Ein Artikel von Katharina Möller aus dem Jahr 2017 zum Longieren als Dialog 

Wieso lassen manche Pferde ihren Hals an der Longe von sich aus fallen und anderen fällt das schwer? Was mache ich, wenn mein Pferd wie eine Giraffe läuft? Was bedeutet es, wenn es „den Weg in die Tiefe“ nicht findet? Gibt es Pferde, die dafür eben Hilfszügel brauchen?  

Um gesundheitsförderlich zu longieren (und natürlich auch zu reiten), streben wir bekanntlich die Losgelassenheit* an. Vor dem Erreichen der Losgelassenheit steht jedoch die leider nicht ganz so häufig zitierte und in der Praxis oft vernachlässigte Zwanglosigkeit*.
Im Rahmen der Zwanglosigkeit soll das Pferd ganz entspannt in möglichst unaufwendigen Bewegungen vor sich hin schlendern und dabei den Hals auf physiologische Weise benutzen. Das bedeutet eine eher tiefe Halshaltung (Nase etwa auf Buggelenkshöhe)*² mittig vor dem Pferderumpf (nicht zur Seite verdreht) mit offenem Genick, also mit der Stirnnasenlinie weit vor der Senkrechten. Des Weiteren gehört zum physiologischen Halsgebrauch eine völlig freie Nickbewegung. Das Pferd darf dabei in keinster Weise beeinflusst oder manipuliert werden: Es werden keine Ausbinder benutzt und beim Reiten würde man mit hingegebenem Zügel (also komplett durchhängenden Zügeln!) reiten. Auch am Kappzaum wird nicht aktiv eingewirkt, der Logenführer hält seine Hand einfach passiv in der korrekten Position.
Ist Zwanglosigkeit vorhanden, lässt das Pferd FREIWILLIG und ohne Ansage seinen Hals fallen – einfach so! Das macht andersherum das Fallenlassen des Halses zu einem Gradmesser der Zwanglosigkeit: Läuft das Pferd wie eine Giraffe und/oder verdreht seinen Hals zur Seite, macht sich eng im Genick (obwohl gar keine Zügel oder Hilfszügel benutzt werden!), dann sehen wir daran, dass es eben gerade nicht zwanglos ist.

Ohne Zwanglosigkeit aber keine Losgelassenheit. Und – jetzt kommt’s – eben auch keine Anlehnung! Die im klassischen Reiten erwünschte, stetige, weich federnde Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul, also den konstanten Kontakt zum Gebiss, den kann das Pferd nur im Zuge der Losgelassenheit entwickeln.
Spätestens jetzt wird klar, warum man keine Hilfszügel dafür benutzen darf, um dem Pferd „den Weg in die Tiefe zu zeigen“! Erst wenn ein Pferd OHNE Zügel und Hilfszügel ganz zwanglos den Hals fallen lässt, kann man im Rahmen der Losgelassenheit dann auch eine reelle Anlehnung anstreben. Alles andere ist Augenwischerei! Eine erzwungene „schöne Haltung“ ist keinen Pfifferling wert – weder gesundheitlich noch aus Sicht der Reitlehre.
Außerdem sagt uns doch schon der Fachbegriff Zwanglosigkeit, dass man diese nicht erzwingen kann. Wende ich irgendwelche Zwangsmaßnahmen an (wobei der Kopf irgendwie nach unten gedrückt wird – ob über Hilfszügel, am Gebiss oder auch nach unten drückende oder zupfende Einwirkung am Kappzaum), dann entfernen mein Pferd und ich uns immer weiter von der erstrebenswerten Zwanglosigkeit!
Ein Teufelskreis? Dass man Zwanglosigkeit nicht erzwingen kann? Auch wenn man es unbedingt will weil man schließlich weiß, wie wichtig es ist, dass das Pferd den Hals fallen lässt? Tja, herzlich willkommen in den Tiefen der klassischen Reiterei. Da müssen wir vermutlich alle durch und wer aus diesem Loch auftaucht, hat was für’s Leben gelernt.

Aber jetzt aber man Butter bei die Fische: Was mach ich denn nun, wenn mein Pferd immer nur wie eine Giraffe herumläuft? Das kann doch nicht gesund sein?!
Nein, das ist wirklich nicht gesund! Lässt ein Pferd „nie“ den Hals fallen*⁴, dann ist der erste Schritt, es umgehend einem Tierarzt und/oder einem Osteopathen*⁵ sowie einem Zahnarzt vorzustellen. Außerdem muss die Hufbearbeitung kritisch überprüft werden. Ziel ist es, gesundheitlich Probleme zu beleuchten und zu behandeln. Dabei ist es erfahrungsgemäß nie mit einer Behandlung getan – einfache Lösungen für komplexe Probleme gibt es nicht! Bis alle Fachleute ihren Teil gecheckt und getan haben, können durchaus ein paar Wochen vergehen. Wer sein Pferd liebt, reitet in dieser Zeit nicht, sondern stellt das Pferd auf die Wiese und/oder geht spazieren. Falls ihr an einen Therapeuten geratet, der sagt, das Pferd „habe nichts, nur keine Lust“, während es wie eine Giraffe im Kreis rennt, dann sucht euch einen anderen. Pferde haben IMMER Gründe! Wenn es wirklich nichts körperliches ist, dann ist es die falsche Hilfengebung des Menschen...
Ein weiterer Grund nach dem gesundheitlichen Checkup kann zum Beispiel die Ausrüstung sein. Auf ein Pferd, was sich nicht mal ohne Sattel zwanglos bewegt, gehört keiner drauf. Aber auch Kappzäume passen leider oft nicht wirklich und das Unbehagen damit kann schon ein Grund sein, warum ein Pferd sich nicht gänzlich entspannt.

Sind die genannten Voraussetzungen abgeklärt, geht jetzt endlich das sichtbare Training los. Wie kann man beim praktischen Longieren die Zwanglosigkeit verbessern? Je nach Pferd und seinen körperlichen und mentalen Bedürfnissen führen tatsächlich zig Wege nach Rom. Grundsätzlich hilft ein eher ruhiges Tempo. Das Pferd darf anfangs gerne ganz entspannt schlendern – flache, unaufwendige Bewegungen gehören zur Zwanglosigkeit dazu. Wir wiederholen: Erst auf Grundlage der Zwanglosigkeit kommt die Losgelassenheit und mit der wiederum kommt später auch der Schwung. Ein ruhiges Wohlfühltempo ist aber nur dann zwanglos, wenn das Pferd dieses ohne Zwang zeigt. Ein flottes Pferd, das sich offensichtlich über Vorwärtsbewegung lösen möchte, darf nicht in ein Schneckentempo gezwungen werden! Jegliche Rucke am Kappzaum und natürlich auch das Ausbremsen vor dem Zaun sind tabu.

Werfen wir an dieser Stelle eine Blick auf das Nervensystem unseres Pferdes: Ist ein Pferd gestresst (und „Stress“ kann die verschiedensten Gründe haben! Schmerzen an Nase und Maul und Angst vor dem Longenführer sind vorne mit dabei…), geht damit eine erhöhte Sympathikusaktivität*⁴ einher und die wiederum verursacht, dass das Pferd seine Oberlinie nicht entspannen KANN (selbst wenn es wollte! Und selbst wenn man ihm den Kopf nach unten zieht - das vergrößert seinen Stress nur noch weiter). Was wir brauchen, ist vermehrte Parasympathikusaktivität. Wir sollten also alles tun, was das Pferd entspannt, um seinen „Erholungsnerv“ anzuwerfen, denn dann kann und wird es auch auf ganz natürliche Weise den Hals fallen lassen.
Wie spreche ich nun den Parasympathikus an? Im Longieren als Dialog – Konzept haben wir verschiedene ruhige Übungen wie etwa das Übersteigen einer Stange (geführt und im Schritt). Das Pferd darf gerne auch an der Stange riechen und dann damit koordinative Übungen machen: Halte dein Pferd wiederholt über der Stange an, mache Stehpausen (mit Kraulen und eventuell auch mit Futterbelohnung – denn auch das Fressen regt ganz hervorragend den Parasympathikus an!). Viele Pferde lösen sich auch gut durch das Schenkelweichen oder die Schlangenlinie. Alle Übungen dürfen langsam und schrittweise ausgeführt und in Einzelbestandteile zerlegt werden. Lobe viel und sei mit wenig zufrieden sein! Es geht hier noch nicht um „dressurmäßig perfekte“ Ausführung, sondern um das Erreichen der Zwanglosigkeit, auf deren Grundlage die Lektionen dann überhaupt erst entwickelt werden können.
Grundsätzlich ist auch das Longieren von Biegungen sehr hilfreich, denn die Biegungen begünstigen ebenfalls den Parasympathikus. Jetzt liegt da in der Praxis aber oft der Hase im Pfeffer: je nachdem, WIE die Biegungen erarbeitet werden (Stichwort wieder das zwanghafte nach-innen-ziehen des Kopfes) und in welchem Tempo, können sie das Pferd wiederum so sehr stressen, dass es sich mit erhöhter Sympathikusbeteiligung auf die Flucht macht.
Bei unserer LAD-Basisübung, die aus abwechselnden Volten und Geraden besteht, sprechen wir bei jedem einzelnen Abwenden, wenn das Pferd erneut von der ganzen Bahn in die Volte wendet, den Parasympathikus an.

Alle Übungen helfen also nur dann, wenn der Longenführer sie technisch richtig ausführt. Oft stört ein falsches Timing insbesondere der treibenden Hilfen – oftmals treiben Menschen zu spät, dann aber zu heftig. Und zack, fliegt der Pferdekopf eben wieder hoch. Oder die Position stimmt nicht mit der mentalen Absicht überein. Oder die Longenhand entwickelt ein seltsames Eigenleben, was dem Pferd ganz ungewollt kleine Rucke auf die Nase gibt.

Kompliziert, denkt ihr? Dieser Artikel ist schon ganz schön lang, eure Fragen sind aber immer noch nicht abschließend geklärt? Über das Thema könnte man glatt ein Buch schreiben?

Genau habe ich getan! Hier könnt ihr es bestellen:
Longieren als Dialog mit dem Pferd: Vielseitiges Longentraining am Kappzaum von Katharina Möller – Autorenwelt Shop

​Wer lieber an bewegten Bildern lernt, der wird bei unseren Online-Praxiskursen fündig. Hier zeige ich das Longieren zu verschiedenen Themen in aufeinander aufbauenden Unterrichtseinheiten: OsteoDressage | elopage

Ich wünsche euch viel Freude beim zwanglosen Bewegen mit eurem Pferd!

Eure Katharina Möller

************

* Die Fachbegriffe Losgelassenheit und Zwanglosigkeit sowie die anatomischen und biomechanischen Zusammenhänge werden ausführlich erläutert in folgendem Onlinekurs: Dehnungshaltung - OsteoDressage | elopage

*² Das noch tiefere Fallenlassen des Halses, bis die Nase tatsächlich im Sand ist, wäre als Dauerhaltung nicht zielführend, ist aber im Hinblick auf die Zwanglosigkeit gerne auch erlaubt! 

*⁴ Man erkennt auch am gesamten Exterieur und der Bemuskelung eines Pferdes, wenn es sich langfristig unphysiologisch bewegt. Dazu hat Claudia Weingand gemeinsam mit Barbara Welter-Böller dieses tolle Buch geschrieben: Einmal überbaut, immer überbaut?: Exterieuranalyse und Tipps zum Pferde-Training von Barbara Welter-Böller, Claudia Weingand – Autorenwelt Shop
Außerdem lernt ihr das in unserem Online-Kurs Trainingsplanung & Exterieur - OsteoDressage | elopage.
Bild
Im Rahmen der Zwanglosigkeit lässt das Pferd seinen Hals freiwillig fallen - kurzfristig auch gerne bis zum Boden.
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    Autorinnen

    Claudia Weingand & Katharina Möller reden über Pferdetherapie und - Training, Osteopathie & Klassische Ausbildung

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