![]() Als CTÜ (cervikothorakaler Übergang) wird das Wirbelgelenk zwischen dem siebten Halswirbel und dem ersten Brustwirbel bezeichnet. In diesem Bereich gibt es bei gerittenen Pferden häufig schmerzhafte Veränderungen, die zu zahlreichen Folgeproblemen von Taktfehlern und Stolpern über Zügellahmheit bis hin zu Atemproblemen und Ataxie führen können (genau erklärt und mit tierärztlichen Untersuchungen belegt im Dehnungshaltungsbuch). Am gesündesten für den CTÜ ist die Haltung beim Grasen. Dabei sind die Gelenke gebeugt, was mit einer Öffnung der Wirbelgelenke, den Facettengelenken und damit den wichtigen Zwischenwirbellöchern, einhergeht. In der Dehnungshaltung vermindert sich die Beugung abhängig von der Höhe der Kopfhaltung des Pferdes. Die Wirbelgelenke bleiben weiter geöffnet als in Aufrichtung. In Aufrichtung steht der CTÜ dauerhaft in mehr oder weniger starker Streckung. Problematisch für den CTÜ wird es, wenn er zu stark gestreckt und damit komprimiert wird. Das passiert beim Reiten in absoluter Aufrichtung, mit zu kurzen Zügeln und „herausgehobenem“ Pferd. Ab wann wird es für mein Pferd schädlich? Wie hoch ist „zu hoch“, wie erkennt man den Unterschied zwischen fälschlichem Herausheben oder absoluter Aufrichtung und der korrekten Aufrichtung? Als Faustregel gilt: Die Oberhalslinie des Pferdes (vom Genick bis zum Widerrist) sollte in der Seitenansicht doppelt so lang wirken wie die Unterhalslinie (von der Kehle bis zum Bug). Am leichtesten ist das in Dehnungshaltung zu erreichen, weswegen das die Haltung für junge oder noch nicht weiter ausgebildete und trainierte Pferde ist. In korrekter, relativer Aufrichtung bleibt das Verhältnis von Oberhalslinie doppelt so lang wie Unterhalslinie ebenfalls 2:1. Sieht dagegen die Oberhalslinie genauso lang aus wie die Unterhalslinie, dann kann man von einem zu stark gestreckten CTÜ ausgehen, was massiv verschleißend ist. Jedes Pferd kann also ganz individuell je nach Exterieur, Ausbildungs- und Trainingszustand so hoch aufgerichtet geritten werden, wie das beschriebene Verhältnis noch stimmt. Sobald die Unterhalslinie genauso lang wirkt wir die Oberhalslinie, ist das Pferd nichtmehr korrekt aufgerichtet und nimmt Schaden. Dann lässt man die Zügel heraus kauen und das Pferd so weit „in die Tiefe“, bis der CTÜ nichtmehr komprimiert wird. Über jahrelange klassische Ausbildung wird das Pferd dazu befähigt, auch in höherer Aufrichtung immer noch in beschriebenem optischen Verhältnis geritten werden zu können." *************************************************************************************************** Foto oben: Fachschule für osteopathische Pferdetherapie Foto unten: Maresa Mader Isländer Nói ist ein interessanter Fall. Was es mit dem blauen "CTÜ-Tape" auf sich hat, wird im Buch anhand seines Beispiels erläutert.
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AutorinnenClaudia Weingand & Katharina Möller reden über Pferdetherapie und - Training, Osteopathie & Klassische Ausbildung |
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