5/19/2021 0 Comments Von Technik und LiebeIch sehe gerade auf Facebook ein Video eines Therapeuten am Pferd. Er checkt das Kiefergelenk, das Hinterhauptsbein und die Zähne. Nach jedem Griff, den er für meinen Geschmack ungewöhnlich schnell ausführt, sagt er "Ok". Das Pferd schaut ins Leere, lässt sich aber brav berühren.
Vor wenigen Tagen bat mich eine Kundin, zum Sattlertermin zu escheinen, um dem Sattler die Befunde des Pferdes zu erklären. Natürlich warfen wir auch gemeinsam einen Blick auf den Sattel. Die Besitzerin wies den Mann darauf hin, dass ihr Pferd gerade empfindlich ist und tierärztlich behandelt wird wegen Magenbeschwerden. Dennoch lag der Sattel sehr PLÖTZLICH auf dem Pferd, wurde sehr plötzlich hin- und hergedrückt und wäre, hätte ich nicht freundlich Veto eingelegt, plötzlich angegurtet worden, während die Besitzerin ihren Helm organisierte für den Proberitt. Es gibt Therapeuten, Sattler und auch Hufschmiede, bei denen sitzen alle Griffe sehr routiniert. Die Technik ist perfekt. Das finde ich sehr wichtig, denn korrekte Arbeit schützt das Pferd und ermöglicht gute Diagnosen erst. Pferde fühlen sich sicher, wenn der Mensch weiß was er tut. Trotzdem kräuseln die Pferde bei einer "zu technischen" Behandlung die Nüstern, verhärten ihre Unterlippe oder äußern gar durch Ohren anlegen Unwohlsein. Pferde werden ungern wie Gegenstände behandelt. Jedes Pferd verdient eine respektvolle Begrüßung und dass man das, was man tut, so sanft wie möglich und eben einfühlsam macht. Nicht zaghaft, einfühlsam! Zu respektvollem Umgang gehört auch, dass man nicht seinen Block "mal eben auf dem Pferd ablegt" oder den Sattel mit Schwung auf den Rücken krachen lässt. Ich weiß, dass man mal in Zeitdruck gerät, wenn man noch sechs verschiedene Höfe anfahren muss - so viel Zeit , dass man das Pferd wie einen Patienten und nicht wie einen Automaten behandelt, muss aber einfach sein! Ich wünsche mir von einigen Pferdeleuten neben ihrer guten Technik, dass sie ihren Patienten liebevoll begegnen. Besonders beim Behandeln ist es mir wichtig, dass das Pferd mir seinen Körper anvertraut. Viele Pferde tun das erst bei der zweiten oder dritten Behandlung, weil sie von "fremden Menschen, die mich anfassen" einfach nichts Gutes erwarten.
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